9 Mögliche Vorteile und Wirkungen einer Rotlichtlampe

Bei diesen Beschwerden könnte der Einsatz einer Rotlichtlampe sinnvoll sein, laut Studien.

rotlichtlampe-anwendung-vorteile-und-wirkungen-2
Inhalt dieses Artikels

Die Rotlichtlampe ist seit Jahrzehnten in der Medizin bekannt und wird auch im Privatbereich sehr häufig eingesetzt. Allerdings ist die Aussage, dass rotes Licht gesund machen kann, oft den Hausfrauenregeln zugeschrieben, ohne dass dabei auf medizinische Aspekte geachtet wird. Zu Unrecht, wie zahlreiche Studien bewiesen. Rotes Licht kann tatsächlich effektiv gegen verschiedene Beschwerden helfen.

Die Funktionsweise der Rotlichtlampe

Wärmestrahlen werden in der Physik als elektromagnetische Wellen klassifiziert. Kleine geladene Teilchen bewegen sich auf und ab, ähnlich beim Wellengang im Ozean. Sämtliche dieser kleinen Teilchen breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus und es entsteht Wärme.

Eine Rotlichtlampe sendet wärmende Lichtstrahlen aus, die einerseits als deutlich sichtbaren Strahlen bestehen und vom menschlichen Auge als sattes Rot wahrgenommen werden. Zum anderen besteht der Lichtstrahl jedoch auch aus Infrarotstrahlen, die das menschliche Auge nicht wahrnehmen kann.

Gefäße und Haut nehmen Infrarot aber sehr wohl wahr, es kann millimetertief ins Gewebe eindringen und dort die Temperaturen erhöhen. Hierauf folgt eine Reaktion des Körpers, die Blutgefäße werden automatisch erweitert, die Durchblutung wird verstärkt. Das Ziel ist nicht die Heilung selbst, sondern die Aktivierung der Selbstheilungskräfte und das funktioniert in verschiedenen Bereichen:

  • Erkältungen und Influenza
  • Akne und Hautunreinheiten
  • Muskuläre Verspannungen
  • Erhöhung der Leistungsfähigkeit beim Sport
  • Erkrankungen der Gelenke
  • Depressionen und psychische Überlastung
  • Schuppenflechte auf Kopfhaut und Körper
  • Entzündungen des Ohrs
  • Sinusitis oder Pansinusitis

So funktioniert die Rotlicht Therapie und diese Vorzüge hat sie

Die Rotlicht Therapie funktioniert auf verschiedene Weisen und kann zu Hause, mit Hilfe einer Rotlichtlampe, aber auch in entsprechenden Studios, mit sonnenbankähnlichen Rotlicht Einrichtungen durchgeführt werden.

Die Funktionsweise ähnelt der Photosynthese, denn durch die Wellenlängen des ausgestrahlten Lichts werden die körpereigenen Mitochondrien angeregt. Die Zellatmung verbessert sich, was wiederum einen erheblichen Einfluss auf die Durchblutung, die Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte und die Therapie von Beschwerden kann.

Einer der großen Vorteile einer Rotlicht Therapie besteht im Energieaustausch. Gewebe und Zellen reagieren auf Infrarot mit einer gesteigerten Durchblutung und einer verbesserten Sauerstoffversorgung. Dieser Effekt macht sich bei verschiedenen Krankheitsbildern bemerkbar.

Einsatz der Rotlichtlampe bei Erkältungen und Influenza

Einer Umfrage zufolge erkranken rund 55 Prozent aller befragten Frauen pro Halbjahr 1 – 2 x an einer Erkältung. Zwar ist diese in aller Regel nicht gefährlich, aber lästig und kann für einige Tage als sehr belastend wahrgenommen werden. Zu den klassischen Symptomen gehören:

  • Schnupfen und Husten
  • Halsschmerzen und Heiserkeit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Fieber bis 38,5 Grad
  • Schwächegefühl und Abgeschlagenheit

In den meisten Fällen ist das Immunsystem schon zuvor geschwächt. Die Rotlichtlampe kann die körpereigene Abwehr stärken, daher wird sie bei Erkältungen, aber auch bei der deutlich schwerer verlaufenden Influenza angewandt.

Das empfohlene Anwendungsschema liegt bei dreimal täglich 15 Minuten. Bestrahlt werden dabei die sensiblen Regionen mit den stärksten Symptomen. Dominiert der Husten oder sind die Bronchien betroffen, bestrahlen Sie Brust und Rücken. Leiden Sie primär unter Schnupfen oder gar einer beginnenden Sinusitis, wird die Bestrahlung des Gesichts empfohlen. Allerdings sollten Sie in diesem Fall eine Schutzbrille tragen.

Einsatz bei Akne und Hautunreinheiten

Akne und stärkere Hautunreinheiten sind längst nicht mehr nur ein Problem der Jugend. Auch erwachsene Menschen leiden unter Akne und anderen Hauterkrankungen, insbesondere Akne Vulgaris tritt primär bei erwachsenen Personen auf. In der Medizin ist bekannt, dass Sonnenlicht eine positive Auswirkung auf Akne Vulgaris haben kann, allerdings wird dieser von den negativen Einflüssen des UVAs und UVBs aufgehoben.

Eine Studie zur Anwendung der Phototherapie bei Akne Vulgaris hat gezeigt, dass der Effekt ähnlich hoch ist, wie die Exposition von Sonnenlicht, allerdings ohne die typischen Nebenwirkungen wie Sonnenbrand und Hautreizungen.

Auch bei klassischer Akne zeigen sich ähnliche Effekte. So hat eine Untersuchung gezeigt, dass bereits 3 x 30 Minuten Rotlicht pro Woche signifikanten Einfluss auf die Entzündungshemmung im Bereich der Gesichtsläsionen hat.

Der Grund für die Wirksamkeit liegt in der trockenen Wärme, die von der Rotlichtlampe ausgestrahlt wird. Die Regeneration der betroffenen Hautstellen wird gefördert, allgemein wird die Durchblutung der Haut gesteigert. Die Hautzellen werden somit besser versorgt und der Selbsterneuerungsprozess kann angeregt werden. Kombiniert mit der richtigen Hautpflege kann die Rotlichtlampe das Hautbild signifikant verbessern.

Linderung von muskulären Verspannungen

Erkrankungen der Muskulatur und des Skeletts sind die häufigste Krankheitsursache in Deutschland. Nahezu jeder dritte Deutsche leidet darunter. Schuld daran können verschiedene Ursachen sein:

  • Falsche Körperhaltung beim Sitzen am Tisch
  • Zu wenig Bewegung und Übergewicht
  • Exzessive sportliche Be- und Überlastung
  • Starke Verspannungen

Insbesondere Verspannungen sind ein Hauptauslöser von Rücken- und Nackenschmerzen und genau hier kann die Rotlichtlampe Abhilfe schaffen. Wie wertvoll Wärme bei der Therapie von Verspannungen ist, wussten schon Generationen vor uns. Kirschkernkissen und Wärmflaschen gehören zur Standardtherapie. Durch die Wärme der Rotlichtlampe lassen sich Verspannungsschmerzen nachhaltig lindern.

Die Strahlung der IR-Lampe dringt tief in die Haut ein und erreicht so die verspannten Faszien und Muskeln. Die Durchblutung verbessert sich signifikant, was eine Erweiterung von Gefäßen und Zellen zur Folge hat. So kann sich der verspannte Muskel lockern und lösen und langfristig regenerieren. Das entspannende Gefühl tritt oft schon nach 30 Minuten ein.

Rotlicht verlängert Einsatzbereitschaft der Muskeln

Eine sehr interessante Untersuchung dürfte vor allem für Sportler von hohem Interesse sein. So zeigte sich in einem Vergleich mit der Placebo-Gruppe, dass die Bestrahlung einzelner Muskelgruppen mit Rotlicht dafür sorgte, dass sich die Spitzenkraft verbessern ließ. Gleichzeitig kam es zu einer verzögerten Skelett-Ermüdung, was wiederum eine längere Leistungsfähigkeit zur Folge hatte.

Viele Sportler, insbesondere Leistungssportler und Spitzensportler setzen auf den Einsatz von Rotlicht vor dem Training. Auch im Fußball, wenn die Skelett- und Muskelermüdung verzögert werden muss, kommen regelmäßig Rotlichtlampen zum Einsatz.

Rheumatische und entzündliche Erkrankungen der Gelenke

Entzündungen und rheumatische Erkrankungen sind einer der Hauptgründe für Schmerzen. Die Rotlichttherapie kann eindeutige Effekte auf vorliegende Erkrankungen wie die Osteoarthritis haben, wie in dieser Studie nachgewiesen wurde. Die Doppelblind-Untersuchung zeigte, dass die Schmerzen bei der Laser-Kontrollgruppe deutlich nachließen, während sich in der Placebogruppe kein solcher Effekt zeigte.

Auch diese Untersuchung kam zu einem ähnlichen Schluss. Probanden, die unter rheumatoider Arthritis litten, konnten ihre Schmerzen durch den Einsatz der Low Level Laser Therapie signifikant senken, um bis zu 70 Prozent.

Eine vollständige Therapie der Beschwerden ist durch Rotlicht nicht zu erwarten, allerdings kann die Anwendung des wärmenden und durchblutungsfördernden Lichts dafür sorgen, dass eine starke Linderung der Schmerzen einsetzt, was wiederum das Lebensgefühl der betroffenen Patienten stark erhöht.

Wärme hat außerdem einen positiven Einfluss auf den Bewegungsapparat. Durch vorhandene Schmerzen können Patienten mit Arthritis oft nur unzureichende Bewegung durchführen, was wiederum zu einer verstärkten Muskelverspannung führt. Es kommt zu einem Kreislauf, der durch die Linderung der Beschwerden unterbrochen werden kann. Durch geringere Schmerzen verbessert sich die Haltung der Patienten, was wiederum dazu führt, dass der Bewegungsradius wieder erweitert wird.

Einsatz von Rotlicht bei Depressionen und psychischer Überlastung

Äußerst erfreuliche Ergebnisse zeigte diese Studie, die mit einer kleinen Probandengruppe von Patienten durchgeführt wurden. Die Gruppe litt unter Ängsten und Depressionen. Es wurde mit Nahinfrarot Lichttherapie behandelt und schon nach 14 Tagen konnten sechs der zehn Teilnehmer eine Remission ihrer Symptome verzeichnen.

Noch ist nicht in Gänze erforscht, welche positiven Einflüsse Rotlicht auf das Gehirn hat, um Symptome einer Depression tatsächlich zu lindern. Der Einsatz von Tageslicht ist hingegen schon sehr lange verbreitet. Erfahrungsberichte zahlreicher Patientinnen und Patienten lässt allerdings darauf schließen, dass Nahinfrarot eine ähnliche Wirkung haben könnte, wie Tageslicht, obwohl die Vitamin D Produktion hierdurch nicht angeregt wird.

Therapie von Schuppenflechte auf Kopfhaut und Körper

Schuppenflechte entstehen aus verschiedenen Gründen und betreffen überwiegend die Kopfhaut oder das Gesicht. Eine Besonderheit ist das Seborrhoische Ekzem, was bei Kindern in Form von Kopfgneis auftritt, bei Erwachsenen aber zurückkehren kann. Bislang gibt es schulmedizinisch kaum eine Linderung für diese Ekzemform und auch die klassische Schuppenflechte kann meist nur symptomatisch therapiert werden. Zu den klassischen Symptomen gehören:

  • schuppende, trockene Haut (fettig beim Seborrhoischen Ekzem
  • starker, quälender Juckreiz
  • Rötungen, sensible Haut

Die Schuppenbildung ist eines der Hauptprobleme, neben dem quälenden Juckreiz, der die Betroffenen phasenweise erheblich quält. Salben und Tinkturen schaffen kurzfristig Abhilfe, doch die Ausheilung der Hautstellen ist entscheidend für das Nachlassen der Symptome.

Rotlicht kann in der Lage sein, entzündliche Läsionen schneller zur Heilung zu bringen, durch die Aktivierung der Immunabwehr und die dadurch angekurbelte Zellerneuerung. Es hat sich erwiesen, dass eine Bestrahlung von 3 x 30 Minuten pro Woche, für viele Patienten erhebliche Verbesserungen des Hautbilds bringt.

Einsatz bei Entzündungen des Ohrs

Insbesondere Kinder und Säuglinge sind sehr häufig von schmerzhaften Ohrenentzündungen betroffen, doch auch Erwachsene können darunter leiden. Zu unterscheiden ist zwischen einer klassischen Mittelohrentzündung und einer Entzündung des äußeren Gehörgangs. Letztere tritt besonders häufig nach Schwimmbadbesuchen auf oder nach Tauchgängen. Sie gilt daher auch als Taucher-Entzündung.

Die Schmerzen einer Ohrenentzündung können ganz erheblich zu einer Verschlechterung des Allgemeinbefindens beitragen, oft wird durch verdickte Sekrete auch eine Hörminderung hervorgerufen.

Das wiederum belastet den Gleichgewichtssinn und viele Betroffene sind für einige Tage ernsthaft krank. Für Kinder ist der Schmerz eine enorme Belastung, da sie nicht in der Lage sind ihn zu begreifen und es nur wenige Möglichkeiten der Linderung gibt. Ohrentropfen können stellenweise zu einer Verbesserung der akuten Schmerzen führen, helfen aber nicht dabei, das vorhandene Sekret abfließen zu lassen.

Genau hier kommt die Rotlichtlampe zum Einsatz. Es hat sich klar gezeigt, dass Nahinfrarotlicht für eine bessere Durchblutung sorgt. Diese wiederum kann im Bereich der Ohren dafür sorgen, dass das Sekret verflüssigt wird und damit ein schnellerer Abtransport gewährleistet ist. Ohrenentzündungen gehören, insbesondere bei Kindern, immer unter ärztliche Kontrolle. Es ist jedoch durchaus denkbar, dass ergänzend zu einer eventuell antibiotischen Therapie (bei bakterieller Ursache), eine Behandlung mittels Rotlicht erfolgt.

Zahlreiche Hals-Nasen-Ohren Ärzte bieten Rotlichtbestrahlungen sogar in ihrer Praxis an, um chronische Ohrenentzündungen zu therapieren und die Heilung voranzutreiben.

Linderung der Symptome von Sinusitis oder Pansinusitis

Die Sinusitis kann als Konsequenz einer durchgemachten Erkältung auftreten, insbesondere dann, wenn die Belüftung der Nasennebenhöhlen nicht möglich ist. Schmerzhafter Druck im Bereich des Gesichts und ein reduziertes Allgemeinbefinden sind die Folge. Beim Bücken kommt es zu stechenden Schmerzen im Gesichtsbereich.

Der Einsatz einer Rotlichtlampe erhöht die Durchblutung im betroffenen Gebiet und kann so dafür sorgen, dass Schleim schneller verflüssigt und abtransportiert wird. Hinzu kommt eine Aktivierung der Abwehr im entsprechenden Gebiet, zur Reduktion der Entzündungsherde und zum schnelleren Abheilen der Sinusitis. Als ergänzende Maßnahmen haben sich folgende Therapien bewährt:

  • Die Anwendung von Nasenspray zur besseren Belüftung (nicht länger als eine Woche)
  • Regelmäßige Durchführung einer Nasendusche
  • Inhalation mit Wasserdampf und Kamille Präparaten
  • Ruhe und Erholung bis zur Linderung der Beschwerden

Kommt es zur Pansinusitis, hat die Entzündung auf die anderen Kiefer- und Nebenhöhlen im Kopfbereich übergegriffen. In diesem Fall ist es ratsam, den Arzt aufzusuchen, um eine möglicherweise nötige Antibiotikatherapie einzuleiten. Auch hier kann Rotlicht (ergänzend) Abhilfe schaffen.

Eine spannende Studie mit Allergie-Patienten, deren Symptome vor allem den nasalen Raum und die Atmung betrafen, zeigte, dass die Anwendung von Rotlicht bereits nach 30 Minuten zu einer signifikanten Verbesserung der Atmung führte.

Ein ähnlicher Effekt zeigt sich bei einer vorliegenden Sinusitis. Die Nasenatmung wird stark verbessert, was die Schwere des Krankheitsgefühls deutlich verbessern kann.

Rotlicht als nebenwirkungsarme, oft effektive Therapie verstehen

Die Anwendung einer Rotlichtlampe kann eine klassische Therapie in vielen Fällen nicht ersetzen. Eine bakterielle Sinusitis bedarf fast immer der Einnahme eines Antibiotikum, rheumatisch-entzündliche Erkrankungen werden schulmedizinisch behandelt.

Die Rotlichtlampe hat allerdings bewiesen, dass sie als ergänzende Therapie in vielen Bereichen für eine signifikante Verbesserung der Beschwerden sorgen kann. Hierbei geht es nicht um eine konkrete Heilung, sondern um die Aktivierung der Selbstheilungskräfte, durch eine stärkere Durchblutung und damit eine beschleunigte Zellregeneration.

War der Artikel hilfreich?

Vorgehensweise der Meduni ExpertInnen

Alle Artikel, die wir auf Meduni veröffentlichen, unterliegen strengen Richtlinien. Wenn Sie zusätzlich den Hinweis “Fakten überprüft” finden, wurden die Artikel mithilfe verifizierter Primärquellen verfasst.

Dazu zählen beispielsweise anerkannte Studien, akademische Arbeiten, Aussagen und Veröffentlichungen von akademischen Instituten bzw. deren Vertretungen, von Regierungsorganisationen und anderen Interessenvertretungen.

Fachzeitschriften, Kommentare und Meinungen von zertifizierten ExpertInnen sowie Fachaufsätze, die ein Kreuzgutachten durchlaufen haben, werden ebenfalls in unseren Recherchen berücksichtigt und gegebenenfalls verwendet und zitiert.

Erfahren Sie mehr über unsere redaktionelle Vorgehensweise.