Hilft eine Rotlichtlampe bei Erkältungen?

Rotlicht kann Erkältungsbeschwerden lindern, bei Fieber ist allerdings Vorsicht geboten.

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So sehr wir uns auch dagegen schützen möchten, Erkältungen treffen die meisten Erwachsenen mehrmals pro Jahr. Noch häufiger sind Kinder betroffen, die laut einem Bericht bis zu zehnmal pro Jahr an einer einfachen Erkältungskrankheit leiden.

Bei den Frauen, die in dieser Statistik befragt wurden, gaben immerhin 11 Prozent an, dass sie im letzten Halbjahr 3 – 4 Mal erkältet waren.

Unabhängig des Alters ist es immer wieder lästig, wenn plötzlich der Hals kratzt, die Nase läuft und es zu einem allgemeinen Schwächegefühl kommt. In Apotheken stehen zahlreiche Mittelchen zur Verfügung, allerdings wirken diese meist nur begrenzt.

So hat sich erst 2015 in einer Studie gezeigt, dass die Einnahme von Paracetamol bei der klassischen Influenza sogar kontraproduktiv sein kann. Zwar kommt es zu einem fiebersenkenden Effekt, aber das Fieber kann bei der Bekämpfung von Viren sogar hilfreich sein.

Hausmitteln bei Erkältung sehr beliebt

Rund sieben Tage dauert es, bis die nervige Erkältung wieder verschwunden ist, der Husten kann noch einige Tage danach andauernd. Hausmittel sind bei auftretenden Symptomen sehr beliebt, denn natürlich möchte niemand länger unter einer Schniefnase leiden als nötig. Glaubt man hingegen einer alten Weisheit, kommt die Erkältung ohnehin drei Tage, bleibt drei Tage und geht dann drei Tage, unabhängig von den Maßnahmen. Zu den klassischen Symptomen gehören:

  • Laufende oder verstopfte Nase
  • Kopfschmerzen und leichte Gliederschmerzen
  • Subfebrile Temperaturen bis 38,5 Grad
  • Halsschmerzen und Husten
  • Allgemeines Schwächegefühl und Müdigkeit

Zu differenzieren ist zwischen der klassischen Erkältung und einer echten Influenza. Diese Untersuchung zeigt, dass es hier erhebliche Unterschiede gibt. Während die Erkältung in der Regel harmlos verläuft, kann die Grippe einen schweren Verlauf nehmen.

Tritt Fieber über 38,5 Grad auf und stellt sich ein erhebliches Krankheitsgefühl ein, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren, bevor Sie sich auf Hausmittel wie die Rotlichtlampe verlassen.

Wie kann Rotlicht gegen Erkältungen wirken?

Eine medizinische Studie hat gezeigt, dass der Einsatz von Infrarot zu einer erheblichen Verbesserung bei einem bestehenden allergischen Schnupfen führt. Dieser Effekt wurde zwar in Studien noch nicht für die Erkältung nachgewiesen, positive Berichte und Empfehlung von Medizinern sprechen aber dafür, dass die Rotlichtlampe auch bei einer Erkältung Abhilfe und Linderung schaffen kann.

Wichtig zu wissen: Eine Rotlichtlampe ist kein Heilmittel gegen Erkältungen und kann keine Wunder bewirken. Bei der Anwendung geht es im Linderung, nicht um Verhinderung.

Die Hauptwirksamkeit der Rotlichtlampe besteht in ihrer Tiefenwirkung, denn dadurch wird die Durchblutung angeregt. Daraus ergibt sich ein positiver Effekt für das menschliche Immunsystem, was schneller und effizienter arbeitet und die auslösenden Viren bekämpft.

Dem Schnupfen auf die Pelle rücken – mit kombinierter Behandlung mehr Effekt

Bei Schnupfen denken die meisten Menschen an eine harmlose Schniefnase, die im Alltag kaum beeinträchtigt. Allerdings kann ein Schnupfen ziemlich störend sein, sogar der sogenannte Männerschnupfen. Letzterer ist ohnehin ein Mythos, wie Untersuchungen erwiesen haben.

Tatsächlich leiden Männer oft sogar stärker und länger unter Erkältungen, da ein relevanter Teil der Abwehrkräfte auf dem X-Chromosom sitzt, von dem Frauen zwei besitzen, Männer aber nur eins.

Fakt ist, dass ein unbehandelter Schnupfen im ungünstigsten Fall zu einer Belüftungsstörung führt und dann die Nebenhöhlen und das Ohr in Mitleidenschaft ziehen kann. Schuld daran ist der zähflüssige Schleim, der auch durch Rotlicht nicht vollständig gelöst werden kann. Idealerweise setzen Sie daher nicht nur auf Ihre Infrarot-Lampe, sondern auf eine kombinierte Therapie mit hilfreichen Anwendungen. Dazu gehören:

  • Inhalation mit einem Vernebler oder Verdampfer
  • Die Verwendung einer Nasendusche
  • Die Anwendung von Nasensprays bei Bedarf
  • Schleimlösende Mittel aus der Apotheke oder der Natur

Ergänzend zur Therapie mit der Rotlichtlampe können die oben genannten Maßnahmen dazu beitragen, dass sich hartnäckiger Schleim leichter löst und die Gefahr eines Übergangs auf das Mittelohr und die Nebenhöhlen reduziert wird.

So wenden Sie die Rotlichtlampe bei Erkältungen an

Wenn Sie sich für eine Behandlung mit Rotlicht entschieden haben, müssen Sie ein paar Dinge beachten, bevor es losgehen kann.

  • Mindestabstand sollte zwischen 30 und 50 cm liegen
  • Schutzbrille bei Gesichtsbestrahlung Pflicht
  • Maximale Bestrahlungsdauer 15 – 20 Minuten

Die angenehme Wärme der Rotlichtlampe verführt dazu, sich möglichst nah an die Lampe zu setzen. Zur Anregung der Durchblutung und zum Schutz vor Verbrennungen ist ein Mindestabstand von 30 cm aber zwingend erforderlich. Gelangt das Licht zu nah an ihre empfindliche Gesichtshaut, können sich Rötungen und im schlimmsten Fall sogar Verbrennungen bilden.

Wichtig ist außerdem, dass Sie eine Schutzbrille tragen und zu keinem Zeitpunkt direkt ins Licht schauen.

Auch wenn es sich angenehm anfühlt, die sanfte Wärme der Lampe auf Ihrer Haut zu spüren, beenden Sie die Sitzung nach spätestens 20 Minuten. Die Tiefenwärme breitet sich langsam in Ihrem Bindegewebe aus, der Effekt hält schätzungsweise bis zu 24 Stunden an.

Achtung Sonderfall: Bei Fieber Vorsicht vor Rotlicht

Experten streiten sich darüber, welchen Einfluss Rotlicht bei Fieber haben kann. Ab einer Temperatur von 38 Grad wird allerdings in den meisten Fällen empfohlen, auf die Anwendung zu verzichten. Grund hierfür ist, dass der Körper bereits auf Hochtouren arbeitet und die Abwehr aktiv ist.

Wenn Sie nun noch die Bestrahlung mit einer Rotlichtlampe durchführen, steigt einerseits die Körpertemperatur durch die Wärmeeinwirkung an und andererseits droht die Gefahr, dass Ihr Immunsystem überlastet wird. Es ist dann so aktiv, dass es kaum mehr weiß, wo es zuerst mit dem “Aufräumen” beginnen soll.

Vielleicht kennen Sie das Phänomen vom Frühjahrsputz. Sie wissen genau, Sie müssen Ordnung machen, doch Sie wissen nicht, wo Sie am besten beginnen. Ähnlich geht es Ihrem Immunsystem, wenn Sie es überfordern. Rotlicht bei Fieber ist daher nur auf ärztlichen Rat empfehlenswert.

Fazit: Rotlicht kann Erkältungsbeschwerden lindern

Die Erfahrungen zahlreicher Nutzer zeigen, dass Rotlichtlampen durchaus in der Lage sind, lästige Erkältungsbeschwerden zu lindern. Die Erkältungssymptome selbst werden dadurch aber nicht früher verschwinden. Entscheidend ist also, dass die Rotlichtlampe zwar keine Heilung herbeiführt, aber dafür sorgen kann, dass Sie besser durch die nervige Erkältungszeit kommen und Beschwerden wie eine verstopfte Nase für Sie besser zu ertragen sind.

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