Hilft eine Rotlichtlampe bei Rückenschmerzen?
So setzen Sie die Wärme aus der Lampe am besten bei Rückenleiden ein
Es ist längst bewiesen, dass Rotlichtlampen gegen zahlreiche Beschwerden helfen können. Ebenfalls ist bekannt, dass Rückenschmerzen zu den Volkskrankheiten gehören. In dieser Statistik wird klar erläutert, dass nicht nur jeder 3. Deutsche unter Rückenschmerzen leidet, sondern Beschwerden im Rückenbereich bei Krankmeldungen die zweitwichtigste Diagnose darstellen.
In einer Umfrage gaben 2016 10 Prozent der befragten an, dass sie täglich unter Rückenschmerzen leiden.
Die Einnahme von Schmerzmitteln ist die am häufigsten genutzte Therapieform, allerdings geht diese mit Nebenwirkungen einher. Beste Wirksamkeit wird Medikamenten aus dem Bereich der NSAR (Ibuprofen, Diclofenac) zugesprochen, allerdings ist das Nebenwirkungsprofil insbesondere auf den Magen-Darm-Trakt nicht optimal.
Wie wichtig eine kombinierte physikalische Therapie sein kann, zeigte diese Zusammenfassung. Optimale Wirksamkeit kann erzielt werden, wenn mehrere Maßnahmen miteinander kombiniert werden. Dazu gehören:
- Schlammbäder und Moor (Fango)
- Behandlung durch Bewegungstherapie
- Behandlung durch Rotlicht und Wärme
- Massagen und Entspannung
So kann die Rotlichtlampe gegen Schmerzen im Rückenbereich wirken
Die einen schwören darauf, die anderen sind skeptisch. Fakt ist allerdings, dass Rotlicht schon seit langer Zeit gegen Schmerzen eingesetzt wird. Entscheidend ist dabei die Entwicklung der Tiefenwärme. Diese Studie zeigt, dass ein Low Dose Lasertherapie ohne Wärmeentwicklung nicht die gewünschte Wirksamkeit mitbringt und kaum einen Einfluss auf die Schmerzen hat.
In dieser Studie hingegen wurde bei Krankentransporten die Wirkung von Wärme auf Rückenschmerzen untersucht. Es zeigte sich, dass Patienten, die im Rettungswagen mit heizbaren Decken oder Wolldecken gewärmt wurden, eine um bis zu 74,2 Prozent geringere Schmerzintensität bei Ankunft in der Klinik angaben. Zwar wurde hier nicht auf Rotlicht gesetzt, doch der Wärmeeffekt ist damit klar untermauert.
Rotlicht vs. Körnerkissen – was macht den Unterschied?
Wärmetherapien sind keine neue Erfindung, sie werden seit Jahrzehnten genutzt. Ob Wärmepflaster, Kirschkernkissen oder wärmende Salben, die Möglichkeiten sind groß. Zwischen der Anwendung einer Rotlichtlampe und der Nutzung eines Kirschkernkissens als Beispiel, gibt es aber deutliche Unterschiede.
Wärme, die von erwärmten Produkten ausgeht, wirkt überwiegend auf der Haut und damit nur sehr oberflächlich. Die Wärmestrahlen der Rotlichtlampe hingegen gelangen in die tiefen Hautschichten und entfalten ihre Wirksamkeit bis ins Bindegewebe. Dadurch wird die Durchblutung in der betroffenen Region tiefer verbessert, so dass eine breitere Wirksamkeit zu erwarten ist.
Wirksamkeit von Rotlicht basiert auf mehreren Einflüssen
Diese Studie, die an Ratten durchgeführt wurde, beschäftigte sich mit dem Einfluss des Infrarotlasers auf Rückenschmerzen mit entzündlicher Ursache. Es zeigte sich, dass schon bei einer Bestrahlung von weniger als zehn Minuten täglich ein Rückgang der Entzündung um bis zu 30 Prozent möglich war.
Dieser Effekt resultiert nicht allein aus Wärme, die Wirksamkeit der Rotlichtlampe basiert auf mehreren Bereichen:
- Bestrahlung sorgt zu verbesserter Durchblutung im betroffenen Gebiet
- Abwehr wird gesteigert, potenzielle Entzündungsherde schneller eliminiert
- Selbstheilungskräfte des Körpers werden durch entzündungshemmende Botenstoffe aktiviert
- Wärme erweitert die Gefäße, sorgt für muskuläre Entspannung und damit Schmerzreduktion
Die Wirksamkeit der Rotlichtlampe ist nicht langfristig, sondern von kurzer Dauer, zumindest bei singulärer Anwendung. Kombiniert mit physikalischen Therapieelementen kann jedoch auch eine Heilung forciert werden.
Sicherheit bei der Anwendung von Rotlicht bei Rückenschmerzen
Bei vorliegenden Herzerkrankungen raten führende Mediziner von der Anwendung von Rotlicht ab oder setzen die Rücksprache mit dem Arzt voraus. Wenn Sie unter Herzbeschwerden, Bluthochdruck oder auch Diabetes leiden, besprechen Sie die Anwendung daher zuvor immer mit Ihrem behandelnden Mediziner.
Zur Linderung der Beschwerden kommt es maßgeblich auf die Dauer der Bestrahlung an. Bei Rotlicht gilt nicht das Motto: “Viel Behandlung = viel Nutzen”, sondern “die Dosis entscheidet über den Erfolg”.
Die perfekte Dauer liegt zwischen 10 bis 15 Minuten einmal täglich. Die Tiefenwärme regt nach der Bestrahlung Selbstheilungsprozesse im Körper an, die sich nach und nach entfalten. Eine längere Einwirkung der Rotlichtlampe hat keine zusätzlichen Nutzen und ist daher überflüssig.
Die Temperatur spielt eine wichtige Rolle bei der Wirksamkeit von Rotlicht, insbesondere wenn es um die Schmerzlinderung geht. Diese Studie zeigt, dass sich eine signifikante Schmerzverbesserung erzielen lässt, allerdings keine Auswirkung auf die Funktionalität betroffener Gelenke ersichtlich wird.
Die Temperatur muss allerdings immer als angenehm empfunden werden, da sich die Muskulatur sonst stärker verkrampft. Achten Sie daher auf den richtigen Sicherheitsabstand und weichen Sie aus, wenn Sie die Strahlung als zu intensiv wahrnehmen.
Potenzielle Anwendungsfehler und daraus resultierende Nebenwirkungen
Prinzipiell ist die Anwendung einer Rotlichtlampe sehr sicher und hat ein geringes Nebenwirkungsprofil. Die meisten Probleme entstehen durch Fehler bei der Anwendung, die sich umgehen lassen.
Ausnahme: Es gibt rheumatische Erkrankungen, die als Ursache für Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen in Betracht kommen können. In einigen Fällen wird eine Therapie mit Wärme als schmerzverstärkend wahrgenommen.
Wenn sich die Schmerzen während der Anwendung von Rotlicht verstärken, beenden Sie die Sitzung und beginnen Sie nicht erneut damit. Suchen Sie stattdessen Ihren Behandler auf und berichten Sie von den Beschwerden.
Zu den häufigsten Behandlungsfehlern gehören:
- Optimaler Abstand von 30 – 50 cm wird nicht eingehalten
- Dauer der Bestrahlung 10 – 15 min. wird überschritten
- Generelle Überempfindlichkeit gegenüber hohen Temperaturen
Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Anwendung von Rotlicht Ihnen nicht hilft oder Ihre Beschwerden sogar verschlimmert, sollten Sie diese nicht fortführen, sondern gemeinsam mit Ihrem Arzt auf Ursachenforschung gehen.
Großmutters Rotlichtlampe vs. moderne Produkte
Sie kennen möglicherweise noch Großmutters alte Rotlichtlampe, die mit einer riesigen Glühbirne ausgestattet ist und sowohl Wärme, aber auch Licht abgeben. Die alten Modelle haben allerdings mehr und mehr ausgedient, denn es gibt moderne Lampen, die deutlich effektiver sind und dabei noch einen geringeren Stromverbrauch haben.
Heute wird auf Nahinfrarot oder Low-Dose-Laser gesetzt, auch bei der Produktion von Rotlichtlampen für den Heimgebrauch. Der Unterschied: Die Lichtwellen können nicht mehr einfach nur zu einer Erwärmung der Haut führen, sondern dringen durch die Haut in die Zellen ein und wirken tiefgründiger. Die exakten Wellenlängen können dabei durch den Einsatz verschiedener LEDs beeinflusst werden.
Die Einsatzvielfalt von Rotlicht bei Rückenbeschwerden
Rotlicht kann bei verschiedenen Arten von Rückenbeschwerden zum Einsatz kommen und wird als Linderung wahrgenommen. Empfohlen wird die Tiefenwärme-Therapie beispielsweise bei:
- Bandscheibenvorfällen mit entsprechender Schmerzintensität
- Muskuläre Verspannungen durch Überlastung
- Haltungsschäden und daraus resultierende Schmerzen
- Unspezifische Rückenschmerzen, meist durch Fehler im Lifestyle
Entscheidend ist vor dem Einsatz der Rotlichtlampe immer, dass die Ursachen für die Beschwerden abgeklärt werden. Rückenschmerzen können zahlreiche Ursachen haben, einige davon benötigten zusätzliche ärztliche Behandlung.
Es ist empfehlenswert, nicht ausschließlich auf die Beschwerdelinderung durch Rotlicht zu setzen, sondern auch Bewegungstherapien, Schmerztherapien (falls verordnet) und Massagetherapien in Anspruch zu nehmen. So lässt sich eine maximale Wirksamkeit erzielen.
Fazit zur Rotlichtlampe bei Rückenbeschwerden
Akut auftretende Rückenbeschwerden können viele Ursachen haben. Meist stecken Verspannungen durch Fehlhaltung dahinter. Wenn Sie mehrere Stunden an Ihrem Computer verbringen und dabei den Kopf schief halten, sind Kopf- und Nackenschmerzen keine Seltenheit. Die verspannte Muskulatur im Nacken ist dann für die Entstehung von Kopfschmerzen verantwortlich.
Ähnlich kann sich die Symptomatik in allen Bereichen des Rückens aufbauen, Verspannungen reizen Nerven und führen so zum Schmerz. Insbesondere in diesen Akutfällen kann Rotlicht sehr effiziente Wirksamkeit zeigen. Bei chronischen Beschwerden kommt es maßgeblich auf die Ursachen, aber auch auf die Durchführung kompletter Behandlungspläne an.
Die Rotlichtlampe stellt somit ein wichtiges Standbein der Therapie von Rückenschmerzen dar und sollte in ihrer Wirksamkeit nicht unterschätzt werden.
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- Statista Research Department (2017): Statistiken zu Rückenschmerzen
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