Inhalationsgeräte – Wissenswertes, Fakten, Vorteile und Zahlen auf einen Blick

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Inhalt dieses Artikels

Inhalation hilft – das ist medizinisch bewiesen und nicht erst seit gestern bekannt. Ein Blick in die Geschichte zeigt sogar, dass Inhalation schon in der Antike besondere Beachtung fand. Heute bleibt das Grundprinzip gleich, wurde aber natürlich in jeglicher Hinsicht modernisiert und ist wesentlich ausgereifter.

Wir möchten Ihnen einen Blick in die Geschichtsbücher aufzeigen, Wissenswertes zur Inhalation und den Inhalatoren zusammenfassen und zuletzt auch interessante Fakten und Zahlen aufgreifen. Wenn Sie jetzt noch nicht von Inhalatoren und der Inhalation überzeugt sind, dann werden Sie es garantiert nach diesem Blog sein!

Die Geschichte: Planbarer Erfolg, dank großartiger Wirkung

Hippokrates empfahl schon um 460 bis 377 vor Christus das Einatmen von Dämpfen, damals noch diverser Kräuter, gegen unzählige Erkrankungen. Besonders beliebt waren beispielsweise Öl und Essig oder gekochtes Harz. In Zentral- und Südamerika ist es rund zwei Jahrtausende her, wo Tabak und andere regionale Pflanzen inhaliert worden, während im Osten Opium als Droge die Inhalation (negativ) bestimmte.

Zum damaligen Zeitpunkt war Opium aber noch in erster Linie ein Arzneimittel, weshalb dieses vor allem an den Anfängen der medizinischen Inhalation beteiligt war. Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte John Mudge, Astronom und Arzt, ein Gefäß aus Zinn, was speziell zum Inhalieren von Opium gedacht war.

Zuvor gab es schon einige theoretische Konzepte und Abbildungen, die aber nie ihren Weg in die Praxis fanden. Francis Ramadge war es, der einen speziellen Inhalator gegen Tuberkulose im Jahr 1834 entwickelte, Jean Sales-Girons zog 1858 mit seinem Inhalator mit Druckwirkung nach, der zur Behandlung von Asthma diente. Danach ging es weiter Schlag auf Schlag:

  • Trockeninhalatoren folgten 1864 von Alfred Newton
  • dank dem Siegle Steam Spray Inhaler war das kommerzielle Inhalieren geboren
  • bis 1900 kamen immer mehr Inhalatoren, Inhalationsmittel und Patente gegen bestimmte Erkrankungen und deren Einsatz auf den Markt

Eine maßgebliche Weiterentwicklung gab es im Jahr 1948 mit dem Trockenpulverinhalator von Abott Aerohalor, 1956 gab es sogar ein Modell mit Treibgas, im Jahr 1960 direkt der erste elektrische Vernebler. Die Variante aus den 1960er-Jahren ist auch die, die sich bis heute durchgesetzt hat.

Ultraschall oder Druckluft werden bei den Geräten in unserem Test ebenso verwendet, um Aerosole zu erzeugen und diese tief in die Atemwege zu transportieren. Weitere Änderungen gab es natürlich immer wieder, schließlich möchte man die Geräte vor allem für die Heimanwendung kontinuierlich perfektionieren, noch einfacher gestalten und noch zügiger arbeiten lassen.

Das Inhalieren in Zahlen zusammengefasst

Inhalieren ist eine Seltenheit? Nicht unbedingt, denn laut einer Erhebung von Statista aus dem Jahr 2017 hat zumindest ungefähr jeder zwölfte Deutsche Erfahrungen in der regelmäßigen Anwendung von Inhalatoren.

Werden diese zusammen mit Medikamenten genutzt, sprechen Mediziner von einer “inhalativen Anwendung”. Zahlen der Krankenkassen nach bekamen im Jahr 2009 mehr als 6 Millionen gesetzlich Krankenversicherte solche Medikamente verschrieben, dazu kommt noch eine unbekannte Zahl von PKV-Versicherten.

Trotz der relativ weiten Verbreitung und der erstklassigen Wirkung haben Inhalatoren noch ein gängiges Problem: Sie werden meist nicht richtig angewandt!

Ärzte und Apotheker sind daher angehalten, die erste Anwendung zu überprüfen und gegebenenfalls sogar bei einem Testlauf dabei zu sein. Außerdem gibt es seit jeher einen Zwist zwischen Ärzten und den Krankenkassen, welche Medikamente nun genau verschrieben und durch die Kassen getragen werden dürfen/sollen.

Unterschiede gibt es beispielsweise bei der Art der Inhalation: Zwei Methoden bestimmen das Einsatzgebiet, so beispielsweise das klassische Inhalieren eines Pulvermedikamentes, wo mittels des Atemzugs ein Sog entsteht, der das Medikament dahin transportiert, wo es hin soll.

Alternativ arbeiten Aerosole über den Treibgas-Effekt, der den Großteil der Arbeit erledigt und die Anwendung für Patienten damit etwas einfacher gestaltet.

Bei solchen klassischen Inhalatoren ist folglich eine entsprechende Abstimmung der Atmung notwendig. Bei Verneblern als Inhalationsgeräten entfällt das weitestgehend, da die Treibgase diese weitestgehend überfällig machen – es reicht dann schon aus, einfach gleichmäßig ein- und auszuatmen. Deshalb sind Vernebler bei Kindern und Babys das Mittel der Wahl. Asthma-Sprays sind hingegen als traditionelle Inhalatoren konzipiert.

Bei der Bezeichnung “Inhalator” werden meist Inhalationsgeräte (Vernebler) und traditionelle Inhalatoren zusammengefasst. Es ist aber auch denkbar diese getrennt zu betrachten.

Dann gilt der Begriff “Inhalator” lediglich für die Geräte mit Pulver, während Inhalationsgeräte immer “Vernebler” genannt werden. Wir haben uns für den Volksmund entschieden und nutzen “Inhalator” daher als Synonym, weisen aber mit dem Vermerk “traditionell” auf die Existenz der Pulver-Geräte hin.

Wissenswertes zu mobilen und Standgeräten

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Es gibt zwei verschiedene Varianten der Inhalationsgeräte: Handgeräte und -Standgeräte. Sie kennzeichnen sich nicht nur durch eine leicht veränderte Handhabung, sondern auch in ihrer Wirkungsweise.

Handgeräte sind natürlich enorm praktisch, da sie einfach in der Hand gehalten werden und zudem leiser als Standgeräte arbeiten. Dadurch machen sie Kindern und Babys weniger Angst, für unterwegs lassen sie sich bequem in jeder Tasche verstauen.

Außerdem werden sie nicht direkt ans Stromnetz gehängt, sondern arbeiten stattdessen mit einem Akku oder Batterien. Dadurch ist eine standortunabhängige Verwendung möglich. Die vernebelten Partikel sind im Regelfall aber etwas größer – ungefähr 4 bis 6 Mikrometer. Deshalb erreichen die Geräte mitunter nur die großen und mittleren Bronchien.

Standgeräte sind das direkte Gegenstück dazu. Wie ihr Name schon deutlich sagt, werden sie immer auf einem festen Untersatz platziert, idealerweise einem Tisch. Sie arbeiten für gewöhnlich mit einem Kompressor, deshalb sind sie relativ laut. Zudem ist die Behandlung aufgrund des reduzierten Durchlasses eher länger bemessen, auf ungefähr 20 bis 30 Minuten bei maximaler Füllmenge, während Handgeräte auf rund 9 bis 20 Minuten kommen.

Die Standgeräte können aber winzige Aerosole erzeugen, deren Größe sich im Durchschnitt auf etwa 2,5 bis 4,8 Mikrometer beziffert. Somit erreichen diese sowohl die großen und mittleren, vor allem aber auch die kleinen Bronchien.

Speziell, wenn solch ein Gerät bei Kindern genutzt werden soll, empfiehlt es sich die Anwendung zuvor mit dem Kinderarzt abzusprechen. Dieser hat meist schon sehr gute Erfahrungen, welche Geräte bei Kindern und Babys überzeugen.

Generell sind es meistens die Handgeräte, die eher akzeptiert werden. Sie sind flexibler in der Anwendung, so könnten Kind und Baby beispielsweise liegend im Bett behandelt werden. Außerdem sind sie leiser und nicht so klobig, machen den Kleinen also viel weniger Angst.

Vorteile von Inhalationsgeräten in der Behandlung von spezifischen Erkrankungen

Die Inhalation hat ihre lange Geschichte und die kontinuierlichen Weiterentwicklungen nicht grundlos erzielt. Sie gilt bewiesenermaßen als exzellente Therapie und hat gegenüber einigen anderen Formen der Medikamenteneinnahme ebenfalls viele Vorteile. Ihr Arzt wird Sie über diese, gemäß der Diagnose, genau aufklären. Wir zeigen Sie Ihnen an dieser Stelle allgemein auf.

Anders als bei Tabletten, muss der Wirkstoff nicht erst in die Blutbahn gelangen, um von da aus zu wirken.

Stattdessen setzt die Inhalation genau da an, wo die typischen Erkrankungen wie Schleimbildung, Bronchitis, Lungenentzündung und Co. existieren: Nämlich an den jeweiligen angeschlagenen Organen! So können die medizinischen Wirkstoffe eine verbesserte Effizienz erzielen, während zugleich ein schnellerer Wirkungseintritt forciert wird – dazu auch mehr von offizieller Stelle.

Bei Ängsten ist die Inhalation ebenfalls eine gute Lösung. Anti-Virale Mittel werden meist gespritzt oder als Infusion gelegt, in besonders ernsten Fällen, um eine schnelle Aufnahme zu gewährleisten. Genau wie Tabletten, gelangt das Mittel aber erst in die Blutbahn.

Wenn der Mediziner die Wahl zwischen Spritzen und dem Inhalieren stellt, werden sich vor allem Patienten mit Angst vor Nadeln wohl lieber für solch ein Inhalationsgerät entscheiden. Bei Kindern ist die Entscheidung quasi sowieso schon vorher klar, denn Spritzen sind im Kindesalter meist der größte Feind beim Arztbesuch.

Weil der Wirkstoff nicht in die Blutbahn gelangt und von da aus quer durch den Körper gestreut wird, arbeiten die Wirkstoffe viel präziser. Wir haben Ihnen bereits gezeigt, dass sich dadurch die Effizienz verbessert.

Ein weiterer positiver Nebeneffekt ist der Umstand, dass sich damit Nebenwirkungen minimieren lassen, eben da die Streuung des Arzneimittels entfällt, es stattdessen nur da wirkt, wo es hingelangt. Das setzt im Gegenzug aber eine sachgemäße Inhalation voraus, anderenfalls können sich Rückstände im Magen sammeln.

Typische Erkrankungen, wo diese Vorteile ausgespielt werden, sind beispielsweise:

  • jede Form der Erkältung und viralen Effekten
  • chronische obstruktive Erkrankungen an der Lunge
  • Pulmonale Hypertonie – eine Erkrankung des Lungenblutkreislaufs mit erhöhtem Blutdruck
  • die klassische Asthma bronchiale
  • genetische Erkrankungen mit erhöhter Schleimproduktion

Welche Alternativen gibt es zur Verwendung von einem Inhalationsgerät?

Mögliche Alternativen sowie Argumente und Gegenargumente sollten immer individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Allgemeine Hinweise sind zwar möglich, jedoch ist viel vom Fortschritt und der Schwere der Erkrankung abhängig. Außerdem müssen der generelle Gesundheitszustand des Patienten sowie mögliche Vorerkrankungen berücksichtigt werden.

Inhalationsgeräte sollten, wenn der Arzt sie empfiehlt, tatsächlich auch verwendet werden. Bei einer einmaligen Verwendung ist es mitunter möglich, dass diese in der Praxis gegen eine Schutzgebühr ausgeliehen werden. Teilweise bieten regionale Apotheken ebenfalls einen Verleih an.

Wenn Sie häufiger an Schnupfen, Schleim oder Erkrankungen der Atemwege leiden, ist ein Kauf aber nahezu immer die bessere Option. So können Sie das Gerät frei verwenden, meist trägt die Krankenkasse mindestens anteilig die Kosten.

Generell sollten Sie bei Erkrankungen der Atemwege auf Wärme vertrauen. Ein Schal in der Wohnung ist vielleicht nicht unbedingt angenehm, hält aber den Hals und umliegende Regionen warm. Zudem sollten Sie einen ständigen Wechsel zwischen Heiß und Kalt vermeiden, zusätzliche Belastungen wie das Rauchen sind natürlich generell ein Tabu.

Vielen Menschen hilft es außerdem, wenn die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen gesteigert wird, vor allem im Winter, wo die trockene Heizungsluft diese maßgeblich reduziert.

Ein nasses Tuch auf der Heizung sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit verdampft wird und in die Raumluft übergeht. Auch Luftbefeuchter könnten eine Hilfe sein. Mediziner empfehlen meist eine Luftfeuchtigkeit in Innenräumen von ungefähr 50 bis 60%.

Eigentümern ist eher eine niedrige Luftfeuchte lieber, da damit das Fundament geschont wird und eine Schimmelbildung de facto ausgeschlossen werden kann. Bei einer Luftfeuchte von 60% und regelmäßigem Lüften ist diese bei einem einwandfreien Bau aber nicht zu befürchten.

Außerdem hilft ein Hausmittel von Oma manchmal Wunder: Ein heißer, entspannender Tee, am besten mit verschiedenen Kräutern. Vor allem Salbei und Kamille haben eine antientzündliche Wirkung und können die gereizten Partien bei der Regeneration unterstützen, während sie zugleich die Symptome etwas lindern.

Etwas Honig im Tee ist ebenfalls eine Wohltat, vor allem wenn zusätzlich noch Heiserkeit dazukommt. Genauso gibt es in der Apotheke spezielle Pulver, die in heißem Wasser aufgelöst werden.

Bei all diesen Tipps handelt es sich aber um Hausmittel, die in erster Linie unterstützend genutzt werden können. Eine Therapie mit einem Wirkstoff samt Inhalationsgerät ersetzen diese nicht.

Sie können Ihnen aber dabei helfen, die Erkrankung zumindest etwas erträglicher zu gestalten und teilweise sogar bei der Prävention behilflich sein.

Das richtige Inhalationsgerät auswählen

Viele wissenswerte Fakten um das Inhalationsgerät und das Inhalieren unterstreichen den ersten, positiven Eindruck sicherlich!

Wenn Sie nach diesem Blogbeitrag nun ein Inhalationsgerät erwerben möchten, sind Sie auch bei künftigen Erkrankungen bestens gerüstet.

Damit Sie garantiert das Gerät finden, welches am ehesten für Ihre Zwecke, Vorstellungen und den eigenen Geldbeutel geeignet ist, haben wir in unserem großen Test die acht besten Inhalationsgeräte für Sie zusammengetragen, getestet und mit einem Fazit versehen.

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