Lebensrettende Schockgeräte direkt am Patienten: implantierbare Defibrillatoren und Defibrillatorwesten

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Kammerflimmern und andere Herz-Rhythmus-Störungen werden schnell lebensbedrohlich. Einen AED (automatischen Defibrillator) zu Hause bereitstellen ist für Risikopatienten sinnvoll. Das trifft aber nur zu, wenn auch üblicherweise eine Person anwesend ist, die das Gerät im Notfall bedienen kann. Hält sich ein Betroffener alleine in den eigenen vier Wänden auf oder treten im Schlaf Probleme auf, ist sie hilflos. Ebenso kann es unterwegs zu jeder Zeit und an jedem Ort zu Unregelmäßigkeiten kommen, die den plötzlichen Herztod zur Folge haben.

Abhilfe kann unter Umständen eine Defibrillatorweste schaffen, die kontinuierlich die Herzfunktion überwacht und die Werte analysiert. Bei Bedarf löst sie einen Schock aus. Dasselbe leisten ein implantierbarer Defibrillator (ICD – Internal Cardioverter Defibrillator), der durch einen operativen Eingriff nahe des Herzens eingesetzt wird.

Der implantierbare Defibrillator

Sie können sich das Gerät ähnlich einem Herzschrittmacher vorstellen. Der ICD wird bevorzugt unterhalb des linken Schlüsselbeines eingesetzt und befindet sich somit in direkter Nähe des Herzens. Eine neuere Entwicklung ist subkutan implantierbar ( S-ICD).

Ein implantierbarer Defibrillator ist mit Elektroden ausgestattet, die in den Herzkammern liegen – die Hauptelektrode befindet sich in der rechten. Werden sensorisch lebensbedrohliche Auffälligkeiten wie Herzkammerflimmern oder -flattern registriert, erfolgt die Abgabe eines elektrischen Impulses. Aufgrund der Nähe zum Herzen ist die übertragene Energie geringer als bei einem externen Defibrillators. Dennoch spürt der Betroffene den elektrischen Schlag, was langfristig zu einer enormen psychischen Belastung werden kann. Andererseits steigt die Überlebenschance mit einem implantierbaren Defibrillator. Der Einsatz ist daher stets sorgfältig abzuwägen.

Kammertachykardie und Kammerflimmern

Bei der Kammertachykardie, auch als Kammerflattern bezeichnet, und dem Kammerflimmern handelt es sich um gefährliche Herz-Rhythmus-Störungen. Bei beiden schlägt das Herz zu schnell – beim Kammerflimmern können es über 200 Schläge in der Minute sein. Dennoch pumpt das Herz nicht mehr ausreichend Blut durch den Körper, da es völlig unkontrolliert arbeitet, eher einem Zucken vergleichbar. Die Unterversorgung kann zur Bewusstlosigkeit führen. Spätestens jetzt ist schnelles Handeln erforderlich, um bleibende Schäden oder auch den Tod des Patienten zu verhindern.

Der ICD hat nun die Aufgabe, die Herz-Rhythmus-Störungen umgehend zu beenden. Beim Kammerflattern gibt er eine Serie an Impulsen ab. Der gewünschte Effekt ist eine Überstimulation, daher übersteigt die Impulsfrequenz die Herzmuskelaktivität. Diesen Vorgang nimmt der Betroffene oft kaum oder nicht als solchen wahr.

Beim Kammerflimmern dagegen oder falls die Überstimulation keinen Erfolg zeigt, gibt der implantierte Defibrillator einen Schock ab. Diesen spürt der Patient. Geschildert wird das Gefühl gelegentlich als ein schmerzhafter Schlag im Brustraum.

Info: Im Gegensatz zum Herzflattern und -flimmern sind bei einer sogenannten Bradykardie die Herzschläge zu langsam. In diesem Fall kommt üblicherweise ein Herzschrittmacher zum Einsatz. Ein implantierter Defibrillator kann dank moderner Technologien auch dessen Funktion mit übernehmen.

Einsetzen des Defibrillators

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Ein implantierbarer Defibrillator wiegt etwa bis zu 80 bis 120 Gramm und misst ungefähr 6 x 6 x 1,5 Zentimeter oder weniger – neue Entwicklungen bringen immer kleinere Aggregate hervor. Die Implantation erfolgt stationär unter Vollnarkose durch einen spezialisierten Kardiologen oder Herzchirurgen. Die Programmierung des ICD erfolgt auf Basis der individuellen Störungen und Risiken. Vorab sind daher sorgfältige Untersuchungen notwendig. Liegen neben dem Risiko von Herz-Rhythmus-Störungen auch Probleme mit einer Bradykardie mit schwacher Herzfrequenz vor kann der ICD als Kombinationsgerät zusätzlich die Aufgaben eines üblichen Herzschrittmachers erfüllen.

Je nach Krankheitsbild verfügt der ICD über zwei oder drei Elektroden, die durch eine Vene in die Herzkammern geführt werden. Dazu wird das Gerät im Unterhautfettgewebe unter dem Schlüsselbein und oberhalb des linken Brustmuskels platziert. Es wird eine Gewebetasche angelegt – der Bereich wird auch als Defibrillatortasche bezeichnet. Alternative Möglichkeiten sind das Einsetzen unter dem Muskel oder der obere Bauchraum unterhalb des Herzens.

Routineeingriff mit geringer Komplikationserwartung

Für Herzspezialisten gilt die Implantation eines Defibrillators als Routineeingriff. Über 20.000 derartiger Eingriffe werden in Deutschland jährlich durchgeführt. Die ohnehin geringen Komplikationserwartungen nehmen durch immer kleinere Geräte sowie neue medizinische Techniken fortlaufend ab. Dennoch sind Komplikationen möglich. Darüber wird der Patient selbstverständlich von einem kompetenten Kardiologen detailliert aufgeklärt.

Statistisch treten durchschnittlich bei drei bis sechs Prozent der Patienten Probleme während des Eingriffs oder in dessen Folge auf. Dazu zählen insbesondere

  • Blutungen
  • Verletzungen der Herzwand
  • Infektionen
  • Wundheilungsstörungen
  • Blutgerinnsel
  • Verrutschen der Kabel mit den Elektroden
  • allergische Reaktionen

Durch sorgfältige Untersuchungen und die Überwachung des Patienten nach dem Eingriff werden derartige Risiken möglichst minimiert. So besteht die Möglichkeit, vor der Implantation Antibiotika zu verabreichen, um einer Infektion vorzubeugen. Gerinnungshemmende Medikamente nach dem Eingriff können Blutgerinnsel verhindern. Tests direkt nach dem Eingriff sowie vor der Entlassung des Patienten stellen sicher, dass sich der Defibrillator mit den Kabeln und Elektroden in korrekter Position befindet. Um einer Positionsänderung vorzubeugen, sollten Sie in der ersten Zeit nach der Implantation den linken Arm nicht über 90 Grad anheben. Damit geben Sie dem Gewebe die Gelegenheit, derart an das Gerät heranzuwachsen, dass es sicheren Halt bekommt.

Tests und Kontrollen

Direkt nach dem Einsetzen des Defibrillators muss dessen Funktionalität getestet werden. Das geschieht noch unter Vollnarkose. Dabei wird zugleich die korrekte Lage überprüft. Nach der Implantation muss der Patient im Regelfall eine Woche zur Überwachung im Krankenhaus bleiben. Vor der Entlassung erfolgt eine weitere Funktionsprüfung unter Narkose: Es wird ein künstliches Herzkammerflimmern ausgelöst, auf welches der ICD korrekt reagieren und es mit einem elektrischen Impuls beenden muss.

Info: Der ICD ist mit einem Speicher ausgestattet, der Anomalien und künftige Ereignisse aufzeichnet.

Mit der Entlassung wird ein Defibrillator-Ausweis ausgestellt und im Anschluss sind weitere regelmäßige Kontrollen erforderlich. Gibt es keine Auffälligkeiten, finden diese etwa alle drei bis maximal sechs Monate statt. Sie dienen einerseits der Überprüfung des Gerätes und der Programmierung, andererseits erhält der behandelnde Mediziner gegebenenfalls Informationen aus dem Datenspeicher. So erfährt er, ob Herz-Rhythmus-Störungen aufgetreten sind und welche Energiemengen der Defibrillator in welcher Häufigkeit abgegeben hat. Eine Analyse dieser Daten ergibt, ob eine Anpassung der Programmierung sinnvoll ist.

Neben diesen regelmäßigen Kontrollen, die auch den Energiezustand einschließen, ist nach einiger Zeit die Batterie erschöpft und muss erneuert werden. Als Richtwert können Sie von etwa fünf Jahren ausgehen. Es muss rechtzeitig ein Austausch erfolgen, um die Funktionalität des ICD weiterhin zu gewährleisten. Der Austausch erfolgt über die Defibrillatortasche – es handelt sich dabei um einen wesentlich kleineren Eingriff als die Implantation. Wichtig ist vor allem, dass das Gerät anschließend erneut korrekt mit den Elektroden verbunden ist.

Moderne ICDs renommierter Hersteller führen unabhängig von den Kontrollen durch den Arzt tägliche Selbsttests durch. Technische Auffälligkeiten meldet das Gerät per Signalton. Wann dieser Ton abgegeben wird, ist sinnvollerweise programmierbar. In diesem Fall kann der Arzt bestimmte Uhrzeiten oder Zeiträume für die akustische Meldung definieren, um Sie nicht morgens um fünf Uhr aus dem Schlaf zu reißen. Sollte der ICD eine Auffälligkeit melden, ist der Kardiologe zu kontaktieren: Es besteht kein grundsätzlicher Anlass zur Sorge, eine rasche Überprüfung und gegebenenfalls Fehlerbehebung gewährleistet jedoch die Funktionalität des Defibrillators und trägt somit zu Ihrer Sicherheit bei.

Unterschied zwischen Herzschrittmacher und implantierbarem Defibrillator

Sowohl Herzschrittmacher als auch implantierbarer Defibrillator sollen die Herzfunktion aufrechterhalten. Damit beugen sie dem plötzlichen Herztod vor, der in Deutschland und anderen westlichen Industrieländern als häufigste Todesursache gilt. Ursächlich ist häufig eine Erkrankung des Herzmuskels oder der Herzkranzgefäße:

  • Kardiomyopathie
  • Koronare Herzkrankheit (KHK)

Infolgedessen sind Störungen der Herztätigkeit möglich, als Arrythmien bezeichnet: Der Herzrhythmus weicht nach unten oder oben von der normalen Anzahl der Herzschläge ab. Besteht eine Störung der Reizübertragung, die den Herzmuskel zum Pumpen des Blutes animiert, verlangsamt sich die Frequenz. Dem kann mit einem Herzschrittmacher begegnet werden. Er wird wie der Defibrillator implantiert. Schlägt das Herz aufgrund von Kammerflattern oder -flimmern zu schnell beziehungsweise unkontrolliert, kann ein Herzschrittmacher jedoch nichts ausrichten. Der Kardiologe muss in diesem Fall prüfen, ob die Implantation eines Kardioverter-Defibrillators eine Alternative ist. Dessen Technologie erlaubt es, anders als beim Herzschrittmacher, auf jegliche Art von Herz-Rhythmus-Störungen zu reagieren.

Primär- und Sekundärprävention

Der Einsatz eines ICD dient letztendlich stets der Vorbeugung des plötzlichen Herztodes, indem rechtzeitig elektrische Impulse abgegeben werden, die die Herztätigkeit wieder normalisieren sollen. Unterschieden wird zwischen

  • Primärprävention
  • Sekundärprävention

Ergeben kardiologische Untersuchungen, dass ein gesteigertes Risiko für lebensbedrohliche Herz-Rhythmus-Störungen vorliegt, handelt es sich beim Einsatz eines ICD um eine Primärprävention. Sind solche bereits aufgetreten und wurde eine nicht behandelbare Ursache festgestellt, wird der Einsatz eines implantierbaren Defibrillators als Sekundärprävention bezeichnet.

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Abhängig von der Störung greift der Defibrillator in unterschiedlicher Weise durch elektrische Impulse ein:

  • antitachykarde Stimulation (schnelle Impulsabgabe) bei Herzkammerflattern
  • Schockauslösung bei Herzkammerflimmern
  • kardiale Resynchronisationstherapie (CRT, elektrische Stimulation) bei Pumpschwäche/Herzinsuffizienz

Die Pumpschwäche oder Herzinsuffizienz ist das eigentliche Aufgabengebiet des Herzschrittmachers. Hier arbeiten die rechte und linke Herzkammer nicht mehr synchron oder es gibt Störungen innerhalb einer Kammer, was zu verminderter Pumpleistung führt. Ein moderner implantierbarer Defibrillator kann in allen drei Fällen von Herz-Rhythmus-Störungen regulierend eingreifen, indem er bei Unregelmäßigkeiten die richtige Impulsabgabe einleitet.

Info: Als Grundlage für den Einsatz eines implantierbaren Defibrillators gelten die Leitlinien der ESC (European Society of Cardiology) sowie der DGK (Deutschen Gesellschaft für Kardiologie). Diese sind für Kardiologen als Empfehlungen bei der Bewertung zu verstehen, ob eine Erfolg versprechende Indikation für einen implantierbaren Defibrillator oder auch eine Notwendigkeit gegeben ist: Nicht bei jedem Patienten mit Herz-Rhythmus-Störungen ist dies der Fall.

Das Leben mit implantiertem Defibrillator

Der eingesetzte Defibrillator soll anhand seiner Programmierung lebensbedrohliche Unregelmäßigkeiten der Herztätigkeit eigenständig erkennen und die korrekten elektrischen Impulse auslösen, um sie wieder zu normalisieren. Bei einem harmloseren Vorhoffflimmern dagegen soll er keinesfalls einen oder gar mehrere Schocks abgeben. Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass der Defibrillator ein akut verhältnismäßig ungefährliches Vorhofflimmern falsch interpretiert und mit einer hochgradigen Anomalie verwechselt, woraufhin er mit Schocks versucht, diese zu beenden. Das wäre für den Patienten schmerzhaft und medizinisch keinesfalls erwünscht: Die Programmierung müsste überprüft und angepasst werden.

Bemerken oder vermuten Sie eine gelegentliche fälschliche Schockauslösung oder Auffälligkeiten der Herztätigkeit, suchen Sie auch außerhalb der regulären Kontrolltermine Ihren Kardiologen auf. Das betrifft grundsätzlich sämtliche Phänomene, die Ihnen merkwürdig vorkommen oder bei Klärungsbedarf.

Die Wahrscheinlichkeit für Fehlauslösungen sollte in Anbetracht der Tests nach dem Einsetzen des ICD gering sein, denn bei Auffälligkeiten findet noch vor der Entlassung eine Umprogrammierung statt. Sie sollten sich von der Möglichkeit einer Fehlauslösung nicht abschrecken lassen, denn das Risiko eines plötzlichen Herztodes ist ungleich höher. Besprechen Sie etwaige Bedenken mit dem Arzt.

Gibt es Einschränkungen in der Lebensführung?

Der Prävention des plötzlichen Herztodes beziehungsweise den möglichen Folgen einer mangelnden Sauerstoffversorgung des Gehirns bei lebensbedrohlichen Herzunregelmäßigkeiten stehen leider einige Einschränkungen gegenüber. Dafür reagiert der ICD rechtzeitig mit einem elektrischen Impuls und Sie müssen nicht ständig mit dem Gedanken an das Risiko leben, dass im Notfall kein externer Defibrillator zur Hand ist: Bei lebensbedrohlichen Herz-Rhythmus-Störungen zählt jede Minute!

Grundsätzlich wird Sie der Arzt informieren, worauf Sie mit einem implantierten Defibrillator achten müssen. Im Prinzip können Sie Ihr Leben wie gewohnt weiterführen – aufgewertet um die größtmögliche Sicherheit, dass Ihr Defibrillator das Herz im richtigen Takt hält. Anpassungen der Lebensführungen können jedoch in einigen Bereichen sinnvoll sein, in anderen Bereichen sind zwecks Funktionserhalt des Defibrillators einige Dinge zu beachten.

Treiben Sie gerne Sport, sollten Sie eine Variante wählen, bei der eine Beschädigung des Defibrillators durch Stöße oder Stürze möglichst ausgeschlossen ist. Boxen, Fußball und Handball bergen zum Beispiel entsprechende Risiken. Sicherer sind Walking, Schwimmen, Gymnastik oder auch Joggen und Radfahren. Eine Alternative ist der Besuch eines Fitnessstudios. Sie können natürlich nicht jegliches Risiko zu 100 Prozent ausschließen, können aber unnötig hohe Risiken vermeiden.

Viele Freizeitunternehmungen und Reisen sind auch mit implantiertem Defibrillator möglich. Besprechen Sie dies im Einzelfall mit dem Kardiologen – er kann die Situation am besten beurteilen. Je nach Hersteller des ICD gibt es in vielen Reiseländern Kliniken, die mit der Defibrillator-Technologie vertraut sind und sowohl für Kontrolltermine als auch bei Auffälligkeiten aufgesucht werden können. Ein solcher ICD-Hersteller ist zum Beispiel die auf Medizintechnik spezialisierte Meditronic GmbH. Auf seiner Homepage informiert er unter anderem über Reiseländer mit entsprechenden Kliniken.

Reisen Sie mit dem Flugzeug, könnte es aufgrund des Metallelemente des Defibrillators beim Sicherheitscheck Probleme geben. Zeigen Sie daher vor jeder Kontrolle Ihren Defibrillator-Ausweis vor. Idealerweise wird der Brustbereich beim Scannen mit dem Detektor ausgespart und von Hand abgetastet, um die Funktionalität des ICD nicht zu beeinträchtigen. Dies erfordert das Scannen mit dem Handdetektor. Ansonsten ist jedoch gegen eine Flugreise nichts einzuwenden, sofern Ihr Kardiologe keine Bedenken äußert.

Sicherheit im Straßenverkehr

Berufskraftfahrer müssen möglicherweise mit Einschränkungen oder einem Fahrverbot rechnen. Private PKW-Fahrer sind davon nicht ganz so häufig betroffen. Ob und inwieweit sich ein implantierter Defibrillator auf die Fahrtüchtigkeit auswirkt, muss aber stets im Einzelfall beurteilt werden. Insbesondere, wenn es bereits zu einer Schockabgabe gekommen ist, kann der Kardiologe sicherheitshalber ein Fahrverbot aussprechen. Dies kann vorübergehend erfolgen – das hängt von der Häufigkeit der Herz-Rhythmus-Störungen ab.

Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt eine regelmäßige Überprüfung der Fahrtüchtigkeit im Rahmen der Kontrolluntersuchungen alle drei bis sechs Monate. Auf diese Weise schließen Sie Risiken einer Gefährdung des Straßenverkehrs nach Möglichkeit aus, müssen aber gegebenenfalls nicht unnötig lange auf die Fahrerlaubnis verzichten.

Elektromagnetische Störquellen können die Funktionalität des Defibrillators einschränken

Elektromotoren und Geräte, die elektromagnetische Felder aufbauen beziehungsweise Strahlung abgeben, können den Defibrillator stören. Das bedeutet keineswegs, dass Sie nun auf sämtliche betroffene Geräte verzichten müssen. Allerdings sollten Sie einen gewissen Abstand zum Defibrillator, also dem Brustbereich einhalten. Ausgenommen sind Geräte, die ausdrücklich nicht für Menschen mit Herzschrittmacher geeignet sind, welchen ein implantierter Defibrillator vergleichbar ist. Auf solche sollten Sie strikt verzichten. Das können unter anderem sein:

  • Körperfettwaagen
  • Heizdecken
  • Bioresonanzsysteme

Dagegen gilt es bei anderen Gerätschaften, einen Sicherheitsabstand von 15 bis 30 Zentimetern einzuhalten, darunter

  • Handy und Smartphone
  • WLAN-Sender
  • Funksender, zum Beispiel am Garagentor oder in Kombination mit Smart-Home-Technologien
  • elektrischer oder Akku betriebener Rasierapparat
  • Haartrockner
  • Lautsprecherboxen

Ein größerer Abstand sollte zu Elektrowerkzeugen, den Zündkerzen eines Verbrennungsmotors oder Zündspulen in Fahrzeugen eingehalten werden. Damit könnten Einschränkungen im Beruf einhergehen.

Sofern Sie Ihr Kardiologe nicht umfassend aufgeklärt hat oder Sie sich nicht alle Erläuterungen merken konnten, kann er Ihnen sicher ein entsprechendes Merkblatt oder eine Informationsbroschüre aushändigen.

Medizinische Einschränkungen

Was für Gegenstände des täglichen Gebrauchs gilt, gilt auch für verschiedene medizinische Geräte und Anwendungen. Sie sollten sich angewöhnen, Ihren Defibrillator-Ausweis immer mit sich zu führen. Im Notfall informiert er die Rettungskräfte über das eingesetzte Gerät: Der Ausweis zeigt nicht nur, dass ein Defibrillator implantiert wurde, sondern umfasst auch Angaben zum Gerät selbst inklusive dem System und spezifischen Informationen.

Einige Anwendungen gelten für Defibrillator-Träger und die Defibrillator-Funktionalität als verhältnismäßig unbedenklich:

  • Röntgen
  • Zahnreinigung per Ultraschall
  • Bohren beim Zahnarzt
  • Computertomografie
  • Mamografie

Dennoch ist es ratsam, jedem behandelnden Arzt den Defibrillator-Ausweis vorzulegen, damit dieser grundsätzlich alle Maßnahmen darauf abstimmen beziehungsweise im Zweifel vorab den Kardiologen kontaktieren kann. Das ist insbesondere vor einer Operation wichtig, aber auch bei vielen Untersuchungen ist Vorsicht geboten.

Vorsichtsmaßnahmen und ausgeschlossene Verfahren

Selbst, wenn eine Computertomografie als in der Regel unbedenklich bezeichnet wird sind möglicherweise Vorsichtsmaßnahmen oder die Abstimmung mit dem Kardiologen sinnvoll. Das betrifft viele weitere medizinische Bereiche wie

Diese Liste ist längst nicht vollständig, sondern soll Ihnen einige Punkte unterschiedlicher medizinischer Bereiche aufzeigen, bei welchen eine Überprüfung erfolgen muss, ob sie zu einer Defibrillatorstörung führen können.

Als gesichert gilt dies bei anderen Verfahren – solche dürfen beim Träger eines implantierten Defibrillators nicht mehr angewandt werden. Diesbezüglich seien folgende Beispiele genannt:

  • Magnetresonanztomografie
  • Kernspintomografie
  • Hochfrequenz-, Kurzwellen- und Mikrowellenbehandlungen

Umgang mit psychischen Belastungen

Ein verantwortungsbewusster Kardiologe wird sich im Rahmen der regelmäßigen Kontrolluntersuchungen erkundigen, wie es Ihnen mit dem Defibrillator allgemein ergeht.

Alleine die Tatsache, Träger eines implantierten Defibrillators zu sein, kann zu einer Belastung führen, ist damit doch gewiss, dass der Betroffene mit dem Risiko lebensbedrohlicher Herz-Rhythmus-Störungen lebt. Dazu können sich Sorgen einstellen, ob das Gerät im Ernstfall auch korrekt funktioniert, den richtigen Impuls aussendet, und ob damit tatsächlich das Herz wieder zur normalen Tätigkeit angeregt wird. Derartige Gedanken sind auf Dauer zermürbend und können die Lebensqualität beeinträchtigen – die ja eigentlich mit dem ICD weitgehend aufrecht erhalten werden soll.

Wurden bereits Erfahrungen mit einer Schockauslösung durch den ICD gemacht, lebt der Betroffene mit dem Wissen, dass eine gefährliche Anomalie verzeichnet wurde, auf die der Defibrillator reagiert hat. Häufig stellen sich damit Ängste ein:

  • Wäre die Anomalie lebensbedrohlich gewesen?
  • Wann passiert es das nächste Mal?
  • Wird der Defibrillator auch dann korrekt auslösen?

Zudem ist eine Schockauslösung spürbar – bei manchen als eine Art plötzlicher Stoß oder Druck im Brustraum, bei anderen als unterschiedlich empfundener Schmerz. Daher sind Betroffene häufig fortan mit der Ungewissheit belastet, wann es erneut so weit sein könnte. Sie rechnen jederzeit damit, was wiederum die Lebensqualität beeinträchtigt. Viele Alltagsdinge wie die Nutzung des Mobiltelefons, das Rasieren oder Haare trocknen werden vielleicht nicht mehr so selbstverständlich wie vor dem Einsetzen des ICD ausgeübt, aus Angst, dass der Defibrillator dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden könne. Aus Angst vor einem schmerzhaften Schock in Gesellschaft anderer schränken manche Betroffene soziale Kontakte und Unternehmungen ein.

Empfehlung: Jegliche Fragen, aber auch Beeinträchtigungen und Ängste dürfen Sie bei Ihrem Kardiologen ansprechen: Sie sind mit Ihren Problemen keineswegs alleine. Zunächst kann er Ihnen wertvolle Hinweise und Tipps für den Alltag geben. Weiterhin kann er Ihnen kompetente Ansprechpartner nennen, die Ihnen helfen, mit den psychischen Belastungen umzugehen und wieder ein normales Leben zu führen.

Für einige Defibrillator-Träger kann eine psychologische Betreuung in Form einer Beratung oder Therapie sinnvoll sein. Anderen hilft es, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, indem sie eine Selbsthilfegruppe, gegebenenfalls unter fachlicher Anleitung geführt, aufsuchen. Defibrillator Deutschland e.V. stellt eine Suchfunktion zur Verfügung, um eine Selbsthilfegruppe in Ihrer Nähe zu finden. Ebenso finden Sie dort Ansprechpartner bei Fragen zum ICD und erhalten bei Bedarf hilfreiche weiterführende Kontaktdaten.

Hohe Erfolgsaussichten mit dem ICD

Allen eventuellen Problemen stehen die wesentlich höheren Überlebenschancen mit einem ICD sowie die Risikominimierung von den Folgen einer lebensbedrohlichen Herz-Rhythmus-Störung durch eine Schädigung des Gehirns gegenüber: Ihre Herzfunktion wird 24 Stunden am Tag ununterbrochen überwacht und bei einer Störung wird der Defibrillator umgehend aktiv.

Info: Statistisch überleben ohne rechtzeitige Hilfe nur zwei Prozent der Betroffenen eine gefährliche Herz-Rhythmus-Störung wie Kammerflimmern. Diese Hilfe kommt jedoch zwangsläufig oft zu spät: Zahlreiche Menschen trifft es alleine zu Hause. Andere derartige Notfälle, statistisch rund 20 Prozent, sind in der Öffentlichkeit zu verzeichnen. Für die erforderliche schnelle Hilfe muss einerseits ein Defibrillator verfügbar sein, andererseits ein beherzter Mensch, der ihn bedient und zugleich einen Notruf veranlasst, der die Rettungskräfte informiert.

Bereits wenige Minuten ohne Defibrillation reichen für irreparable Hirnschäden aus, sofern der Betroffene überhaupt überlebt. Dagegen reicht eine sofortige Defibrillation beim Auftreten von Herzkammerflimmern in 90 Prozent der Fälle aus, um das Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu bringen und die Versorgung des Organismus zu gewährleisten, informiert die Defibrillator Deutschland e.V.. Sie spricht sich daher deutlich für den ICD bei diagnostizierten Risikopatienten aus.

Zu dieser Einsicht kommen auch Studien, die sich mit einer Prävention des Herzstillstandes befassen. Zumindest Menschen, die bereits einen Herzstillstand erlitten haben und erfolgreich reanimiert werden konnten, sind demnach potenzielle Kandidaten für einen ICD. Ebenso sind Menschen mit einer genetisch bedingten Veranlagung zu Herz-Rhythmus-Störungen, die nicht behandelt werden kann, für einen ICD prädestiniert.

Defibrillatorweste als Alternative zum Implantat

Defibrillatorweste als Alternative zum Implantat
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Wie das Implantat überwacht auch eine Defibrillatorweste (Wearable Cardioverter Defibrillator, WCD) die Herztätigkeit und kann bei Bedarf einen Schock auslösen. Sie bietet sich als Alternative zum ICD an, wenn lediglich eine vorübergehende Zeitspanne überbrückt werden soll oder Gründe gegen die Implantation eines Defibrillators sprechen:

  • Überbrückung des Zeitraumes bis zum Einsetzen des ICD
  • vorübergehender Einsatz bei medikamentöser Behandlung einer Herzerkrankung mit möglicher Aussicht auf Erfolg
  • wenn klinische oder persönliche Gründe bei Risikopatienten gegen ein Implantat sprechen

So setzt zum Beispiel die Medizinische Hochschule Hannover bei Patienten mit Herzschwäche und schwacher Pumpfunktion Defibrillatorwesten ein. Auch bei Herz-Rhythmus-Störungen greifen die Mediziner häufig auf eine Weste zurück: Die kardiologischen Leitlinien geben beim diagnostizierten Risikopatienten eine Wartezeit bis zum Einsetzen eines ICD vor. Zur Sicherheit des Patienten kann diese Wartezeit mit einer Defibrillatorweste überbrückt werden.

Es stellt sich sogar gelegentlich eine derartige Besserung ein, dass auf den ICD völlig verzichtet werden kann, so die Erfahrungswerte der Mediziner. Sie raten gelegentlich dazu, die Wartezeit über die vorgegebene Dauer hinaus auszudehnen, sofern sie mit einer Defibrillatorweste überbrückt wird: Auf diese Weise könne der Einsatz eines ICDs bei einem Drittel der Patienten vermieden werden.

Der Bundesverband Medizintechnologie BVMED ist ähnlicher Auffassung und nennt einen Zeitraum von drei Monaten, in dem sich herausstelle, ob tatsächlich eine Indikation für den ICD besteht. Diesbezüglich seien auch eventuelle mit der Implantation einhergehende Risiken und mögliche Probleme des Betroffenen im Anschluss zu berücksichtigen.

Aufbau und Funktionsweise der WCD

Die Weste selbst ist mit Elektroden versehen und wird unter der Kleidung am Körper getragen. Sie ist mit einem Monitor gekoppelt, der umgehängt oder um die Hüfte getragen mitgeführt wird.

Kontinuierlich wird durch den Monitor, in welchem sich die Defibrillator-Technologie verbirgt, die Herzfunktion überwacht. Werden lebensgefährliche Anomalien festgestellt, erfolgt je nach Art der Weste zunächst die Abgabe eines Warnsignals, bevor der Schock ausgelöst wird. Das gibt dem Träger die Gelegenheit, den Schock zunächst hinauszuzögern, sofern er noch bei Bewusstsein ist. Reagiert der Betroffene dagegen nicht, wird über die Weste ein Leitgel an die Elektroden abgegeben und der Schock ausgelöst. Das hat den Sinn, überflüssige Schocks zu vermeiden. Dauern die Anomalien nach einem Abbruch allerdings an und der Schock kann nicht erneut durch den Träger der Weste vermieden werden, wird die Lage als lebensbedrohlich eingestuft und das Herz erhält regulierende elektrische Impulse.

Die Werte des Patienten werden nebst eventuellen Schockauslösungen gespeichert und liefern dem Kardiologen wertvolle Informationen zur weiteren Behandlung und den Erfolgsaussichten sowie der eventuellen Notwendigkeit, einen ICD einzusetzen.

Wissenschaft bestätigt Effektivität der Defibrillatorweste

Über ein Jahr untersuchten Wissenschaftler in einer als WEARIT-II-Registers bezeichneten US-Studie die Daten von 2.000 Patienten, die durchschnittlich 90 Tage mit einer Defibrillationsweste von Zoll Medical ausgestattet waren – der LifeWest. Nach einem Jahr waren noch 97 Prozent der Patienten am Leben. Dabei wurde nur bei rund zwei Prozent eine Herz-Rhythmus-Störung verzeichnet und davon wurde nur bei etwa der Hälfte der Patienten tatsächlich ein Schock ausgelöst. Die anderen hatten die Schockabgabe nach dem Warnsignal abgebrochen: Sie bemerkten zwar selbst eine Rhythmusstörung des Herzens, empfanden diese aber nicht als bedrohlich. Lediglich 40 Prozent der Patienten erhielten letztendlich statt der Defibrillatorweste einen ICD.

Daraus ergibt sich, dass die Verordnung einer WCD durchaus sinnvoll ist. Ist eine Herz-Rhythmus-Störung tatsächlich lebensbedrohlich, kann der Betroffene die Schockabgabe nicht stoppen. Er kann sie allenfalls abbrechen, sofern er noch bei Bewusstsein ist. Eine harmlose vorübergehende Störung oder ein nicht lebensbedrohliches Vorhofflimmern, welches keines elektrischen Impulses bedarf, bleibt auf diese Weise durch die Defibrillatorweste unberücksichtigt.

Damit ist ein Vorteil gegenüber dem implantierbaren Defibrillator gegeben, denn hier führt auch eine fälschlich als lebensbedrohlich eingestufte Störung unweigerlich zum Schock. Bricht der Westenträger die Schockauslösung dagegen ab und es kommt zum Herzstillstand, wird er umgehend dennoch ausgelöst. Normalisiert sich das EKG nach einem Abbruch wieder, registriert der Monitor den wieder erreichten Sollzustand. Weitere klinische Studien bestätigen die Effizienz der Defibrillatorweste ebenfalls.

Lebensrettende Maßnahmen, wenn der Patienten keinen Defibrillator trägt

Für Risikopatienten, die keinen implantierten Defibrillator oder eine Defibrillatorweste tragen, kann es sinnvoll sein, ein externes Gerät bereitzustellen. Im eigenen Haushalt macht dies allerdings nur Sinn, wenn eine weitere Person anwesend ist, die im Notfall Erste Hilfe leisten kann. In der Öffentlichkeit, auf dem Weg zur Arbeit und am Arbeitsplatz selbst hilft ein eigener AED auch nicht viel – schließlich möchten Sie kaum die Tasche mit dem Gerät ständig mitführen und auch dann müsste eine Person zur Hilfeleistung bei Ihnen sein.

Daher werden in vielen Unternehmen und öffentlichen Bereichen offiziell und entsprechend ausgeschildert AED-Geräte bereitgestellt: Wo sich regelmäßig viele Menschen aufhalten, steigt das Risiko, dass einer von ihnen eine lebensbedrohliche Herz-Rhythmus-Störung bis hin zum Herzstillstand erleidet. Gibt es einen Defibrillator in absehbarer Nähe, kann dem Betroffenen umgehend geholfen werden.

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Externe Defibrillatoren für Notfälle

Ein Notfall aufgrund Herz-Rhythmus-Störungen oder ein Herzstillstand kündigt sich ebenso wie ein Unfall selten rechtzeitig genug an, um einen Arzt oder ein Krankenhaus aufsuchen beziehungsweise Unterstützung ordern zu können. Auch sucht sich niemand den Ort seiner Hilfsbedürftigkeit aus. Je mehr Defibrillatoren in der Öffentlichkeit bereitgestellt werden, umso besser ist die Chance, im Notfall durch einen Ersthelfer versorgt werden zu können. Es ist allerdings nicht jeder Mensch kompetent und erfahren in den erforderlichen Maßnahmen – auch nicht in der Bedienung eines Defibrillators.

Aus diesem Grund wurden automatische Technologien entwickelt die einem Laien ohne medizinische Kenntnisse Erste Hilfe Maßnahmen ermöglichen. Sie ähneln im Funktionsprinzip den automatischen Defibrillatoren, die direkt am Risikopatienten getragen werden – dem implantierbaren Gerät und der Defibrillatorweste. Der wesentliche Unterschied ist, dass dem Ersthelfer einige Handgriffe abverlangt werden, die korrekt auszuführen sind.

Beim ICD und der WCD befinden sich die Elektroden direkt am Herz beziehungsweise in Herznähe am Körper. Das Gerät erfasst die Werte der Herzfunktion und löst bei Bedarf automatisch einen elektrischen Impuls oder Schock aus, dessen korrekte Energiemenge aus den erfassten Daten abgeleitet wird. Letzteres beherrscht ein automatischer externer Defibrillator oder AED-Gerät ebenfalls. Allerdings muss der Ersthelfer zunächst die Kleidung im Brustbereich entfernen, um dort die Elektroden anzulegen. Diese werden an bestimmten Körperarealen platziert, um den Schock optimal zu übertragen.

Damit der Ersthelfer diese Maßnahmen korrekt durchführen kann, sind automatische externe Defibrillatoren mit einer Sprachfunktion ausgestattet, die Schritt für Schritt die nächste Maßnahme erläutert. Der Ersthelfer muss somit nur den Sprachanweisungen folgen. Wird er dabei zugleich von visuellen Darstellungen unterstützt, sollte auch das Anbringen der Elektroden ohne Umstände gelingen.

Wurden die Anweisungen befolgt, wird der Defibrillator vergleichbar dem ICD und der WCD automatisch bis hin zur Schockauslösung selbst tätig. Es kann lediglich sein, dass der Ersthelfer bei einem halb automatischen Modell eine weitere Anweisung zur manuellen Schockauslösung befolgen muss.

Bei einigen Geräten ist zusätzlich eine Anleitung zur Herz-Lungen-Wiederbelebung, der sogenannten Herzdruckmassage integriert. Gegebenenfalls kontrolliert der Defibrillator dies sogar und gibt Korrekturhinweise zum Rhythmus oder der Druckintensität.

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Derartige Geräte können im Notfall das Leben eines Menschen retten, vorausgesetzt, es findet sich ein Ersthelfer, der sie bedient. Im Zweifel kann dies bei automatischer Technologie mit Sprach- und Bildanweisungen auch ein Laie übernehmen.

Tipp: Besuchen Sie eine Erste-Hilfe-Schulung, in welcher auch der Umgang mit einem Defibrillator näher gebracht wird. Das gibt Ihnen im Ernstfall mehr Sicherheit und nimmt vielleicht ein wenig die Scheu, einem Betroffenen zu helfen. Zahlreiche Einrichtung bieten entsprechende Kurse mit Trainingsgeräten und Übungspuppen an, so auch der Arbeiter Samariter-Bund. Der Schulungsinhalt richtet sich nach dem Kenntnisstand der Teilnehmer – auch für völlig unbedarfte Laien gibt es Einweisungen.

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