Daten, Fakten und Events rund um das Rudergerät

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Inhalt dieses Artikels

Mit dem Rudern waren offensichtlich bereits unsere Vorfahren vertraut, denn zahlreiche steinzeitliche Überreste liefern Hinweise auf Wasserfahrzeuge und Paddel zur Fortbewegung. Bei den mitteleuropäischen Funden handelte es sich um Einbäume. Der älteste Paddelfund ist auf rund 8.000 Jahre vor Christus zurückzudatieren – das Holzpaddel wurde in England entdeckt. In der Schweiz und Skandinavien fanden Wissenschaftler ähnliche historische Zeugnisse.

Einst dienten Boote und Paddel der Fortbewegung und dem Fischfang. Der Rudersport dagegen hat seinen Ursprung im 18. Jahrhundert – ebenfalls in England: Wettkämpfe fanden zwischen Cambridge und Oxford statt und waren dem Adel vorbehalten. Den Wettkämpfen zwischen den Universitäten folgten Weltmeisterschaften. In Deutschland erhielt der Rudersport ebenfalls Einzug.

Wo gesiegt werden wollte, musste auch trainiert werden. 1817 wurde zu diesem Zweck das erste Rudergerät patentiert. Es wurde mit einem Schwungrad angetrieben. Einige Jahrzehnte später wurden die ersten Rudergeräte mit Hydraulik entwickelt. Lange waren alle Konstruktionen klobig und schwergängig. Erst die 80er Jahre brachten mit Schwungrad und Luftwiderstand eine Optimierung und bildeten die Basis für die heutigen modernen Rudergeräte. Insbesondere sind daraus solche der Marke Concept hervorgegangen, die unter anderem bei Leistungssportlern zum Rudertraining beliebt sind.

Indoor-Wettbewerbe und Meisterschaften im Rudern

Aus gut ausgestatteten Fitnessstudios ist das Rudergerät heute nicht mehr wegzudenken und auch in den heimischen vier Wänden erfreut es sich zunehmender Beliebtheit. Das ist vor allem der Trainingsintensität geschuldet, denn mit einem Rudergerät werden wesentlich mehr Muskelgruppen genutzt als mit dem Fahrradergometer oder beim Laufen. Entsprechend hoch ist der Kalorienverbrauch. Ebenso effektiv sind die weiteren gesundheitlichen Effekte.

Das Rudern auf dem Wasser ist ebenfalls eine beliebte Sportart. Für die Teilnahme an Wettkämpfen wird hart trainiert. Auf Wettkämpfe müssen Sie mit einem Rudergerät für zu Hause allerdings keineswegs verzichten – moderne Technologien machen es möglich:

Water Rower und Concept sind Vorreiter auf dem Gebiet des interaktiven Wettruderns, auch als Indoor-Ruderwettbewerbe bezeichnet. Es gibt inzwischen sogar offizielle Weltmeisterschaften im Indoor-Rudern. Für den Wettbewerb gilt die Leistung wie Geschwindigkeit und zurückgelegte Distanz, Grundlage sind die über das Display übertragenen Werte.

Bei offiziellen Wettbewerben müssen die Geräte selbstverständlich konform sein, um jedem Teilnehmer dieselbe Basis zu bieten. Soll es nicht ganz so spektakulär sein, gibt es immer wieder auch kleinere Wettruderveranstaltungen als die offiziellen Meisterschaften.

Doch auch ganz alleine zu Hause können Sie an Ruderwettbewerben teilnehmen. Geräte wie Water Rower lassen sich über das Display mit dem PC und Internet verbinden, um dort interaktiv vernetzt gegen andere Heimruderer anzutreten.

Das Rudergefühl auf einem Trainingsgerät

Seit der Entwicklung der ersten Rudergeräte hat sich viel getan. Heutige Modelle sind wesentlich leichter und mit moderner Computertechnologie ausgestattet.

Der Sitz gleitet mit Rollen über eine Schiene und einige Geräte warten mit unterschiedlichen Trainingsprogrammen auf. Um zu Hause optimal ausgestattet zu sein, gibt es Modelle, die mehrere Trainingsgeräte in sich vereinen – etwa Rudergerät und Ergometer.

Was mit dem Luftwiderstand begann, kennt heute weitere Facetten:

Wasserwiderstand

  • Magnetbremssystem
  • Hydraulik

Die Paddel werden beim heimischen Rudergerät durch Konstruktionen wie Seilzugsystem mit Griff oder Ausläufersystem ersetzt. Die interne Technologie arbeitet je nach Modell auf unterschiedlichem Niveau, wodurch sich Funktionsumfang und Trainingsmöglichkeiten unterscheiden. Details zu den Rudergeräten haben wir in einem Ratgeber zusammengefasst, der auch die acht besten Modelle in einem Vergleich vorstellt.

Was für Sie besonders interessant ist, ist die Art des Widerstandes. Rudergeräte mit Luftwiderstand oder Wasserwiderstand unterscheiden sich von den anderen Varianten dadurch, dass Sie den Widerstand und somit den erforderlichen Kraftaufwand stufenlos im Training selbst bestimmen:

Führen Sie die Paddel eines Bootes langsam durch ruhiges Gewässer, ist nur wenig Kraftaufwand erforderlich.

Je schneller Sie rudern, umso höher ist der Widerstand – Sie benötigen mehr Kraft.

Nach diesem Prinzip reguliert sich der Schwierigkeitsgrad bei Geräten mit Luft- oder Wasserwiderstand. Sie kommen daher dem echten Rudergefühl am nächsten. Solche sind es auch überwiegend, für die interaktive Wettbewerbe durchgeführt werden. Bei dem Wasserwiderstand unterstreicht dessen Begleitgeräusch noch das “echte Gefühl”.

Einen Trainingseffekt erzielen Sie jedoch mit jedem guten Rudergerät, auch mit Magnetbremssystem oder Hydraulik. Es fühlt sich nur anders an und der Widerstand für die Trainingseinheit ist manuell einzustellen. Alternativ ist ein Programm vorhanden, welches den Widerstand auf die Pulsfrequenz oder andere Vorgaben abstimmt.

Ausstattungsmerkmal Schwungmasse

In den Produktinformationen finden Sie standardmäßig verschiedene Angaben. Sie betreffen die Maße, das Gewicht und die Belastungsgrenze des Rudergerätes sowie dessen Ausstattung und Funktionsmerkmale.

Nicht immer angegeben ist die Schwungmasse eines Gerätes mit Magnetbremssystem. Dabei entscheidet sie in Kombination mit dem Widerstand über den erforderlichen Kraftaufwand.

Gibt ein Hersteller verschiedene Widerstandsstufen an, besagt das erst einmal nichts anderes, als dass sich das Gerät in den genannten Abstufungen im Schwierigkeitsgrad einstellen lässt. Was Sie nicht erfahren, ist, welchen Kraftaufwand die einzelne Widerstandsstufe erfordert.

Bei einem Einsteigermodell oder einem Gerät, das speziell zum Trainieren des Herz-Kreislauf-Systems und zur Fettverbrennung angeschafft wird, mag das zweitrangig sein: Das Training erfolgt ohnehin in einer niedrigen Schwierigkeitsstufe.

Für gezieltes Krafttraining, zum Muskelaufbau, der Steigerung von Kondition und Ausdauer, sind genauere Angaben wichtiger: Der Schwierigkeitsgrad muss sich derart steigern lassen, dass noch eine Herausforderung besteht. Das ergibt sich nicht aus der Anzahl der Widerstandsstufen, sondern aus der Schwungmasse im Zusammenwirken mit dem Widerstand.

Info: Vier bis sechs Kilogramm Schwungmasse bewegt ein geübter Sportler mit Leichtigkeit, während die Herausforderung für einen Einsteiger in einer geringen Widerstandsstufe beginnt und noch Steigerungsfähigkeit besteht. Wer trainiert ist, ist mit acht Kilogramm Schwungmasse oder mehr besser beraten.

Falls keine Angabe in den Produktinformationen erfolgt, erkundigen Sie sich bei Bedarf sicherheitshalber vor dem Erwerb eines Rudergerätes beim Hersteller.

Zusammenspiel zwischen Schwungmasse und Widerstand

Die Schwungmasse ist jene Masse, die Sie über den Seilzug oder die Ausläufer in Bewegung setzen. Der Widerstand hat dabei eine bremsende Wirkung.

Beim Magnetbremssystem wird der Widerstand über den Abstand des Magneten zur Schwungmasse bestimmt: Je weiter der Magnet entfernt ist, umso geringer ist seine Wirkung auf die Schwungmasse. Mit geringerem Abstand steigen Bremswirkung und Widerstand, den es neben der Schwungmasse zu bewältigen gilt.

Bei modernen Rudergeräten steuern Sie dies über das Display: Sie geben den Widerstand ein und ein kleiner Elektromotor bewegt den Magneten in die entsprechende Position.

Magnetwiderstand und Schwungmasse sind übrigens charakteristische Bestandteile des Seilzugsystems. Ausläufersysteme arbeiten bevorzugt mit Hydraulik. Für welche Variante entscheiden Sie sich?

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